1.
Seniorenagenda randvoll – Aktuelles aus der Interessensvertretung
Nicht, weil die Seniorinnen und Senioren unzufrieden sind, sondern, weil einige wichtige Themen – viele davon sind nicht nur für die älteren Menschen, sondern auch für die Gesamtgesellschaft wichtig – auf der Agenda stehen:
Neben dem notwendigen Paradigmenwechsel, wie die Gesellschaft und die Politik die Seniorinnen und Senioren von heute und in der Zukunft sehen gibt es aus Sicht des OÖ Seniorenbundes vor allem in vier Bereichen Handlungsbedarf.
A.
Pflege – Pflegende Angehörige noch besser unterstützen.
Die 38 Maßnahmen (u.a. Einführung der Pflegelehre und des Angehörigenbonus) der Pflegepakete eins und zwei, sowie die Fachkräftestrategie Pflege haben sehr viele Fortschritte gebracht. Dennoch sieht der OÖ Seniorenbund weiteren Handlungsbedarf, vor allem, was die Unterstützung der pflegenden Angehörigen betrifft:
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Erhöhung, sowie jährliche Valorisierung der Förderung für die 24-Stunden-Betreuung
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Flächendeckende und leistbare Tagesbetreuung
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Überarbeitung des Angehörigenbonus (Gültig ab Pflegestufe 3 und Erhöhung des maximalen Netto-Einkommens)
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Verstärkung der Personaloffensive
B.
Gesundheit – Sicherung der ärztlichen Versorgung und mehr Fokus auf Prävention
Gesundheit ist der zentrale Faktor, um bis ins hohe Alter ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Deshalb braucht es Maßnahmen, um die ärztliche Versorgung zu sichern und die gesunden Lebensjahre zu erhöhen.
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Attraktivierung des niedergelassenen Bereichs bzw. von Kassenstellen
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Abschaffung der Altersgrenze von 70 Jahren für Ärzte, die weiterarbeiten möchten
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Erhöhung der Zahl der Medizinstudenten um zumindest 20 % und Attraktivierung des Verbleibs in Oberösterreich/Österreich sowie der Übernahme einer Kassenstelle
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Gesundheitspass und Anreize zur Vorsorge
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Kostenlose Gürtelrose-Impfung ab 50
C.
Finanzielle Sicherheit für alle Seniorinnen und Senioren
Die Pensionsanpassung für 2024 mit der Inflationsabgeltung für alle bis zur ASVG-Höchstgrundlage ist ein wichtiger Schritt zur Wertsicherung der Pensionen. An dieser Stelle muss noch einmal festgehalten werden, dass es sich bei den 9,7 % für 2024 um eine gesetzlich geregelte Pensionsanpassung, nicht um eine Pensionserhöhung handelt, die dem Ausgleich der Inflation dient und den Zeitraum August 2022 bis Juli 2023 abbildet. Der OÖ Seniorenbund hat hier schon mehrmals eine Verschiebung des Anpassungszeitraums auf 1.1 – 31.12. gefordert. Weitere wichtige Schritte wären hier:
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Abschaffung der Aliqoutierung bei der ersten Pensionsanpassung
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Arbeiten in der Pension bzw. Arbeiten bis zum gesetzlichen Antrittsalter weiter attraktiveren
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Sparen muss sich lohnen – mehr Zinsen am Sparbuch
D.
Es darf keine Altersdiskriminierung geben
Auch in diesem Bereich wurden im vergangenen Jahr Fortschritte erzielt, wie das Diskriminierungsverbot bei Krediten, die Absage von vorgeschriebenen und verpflichtenden Gesundheitschecks für Senioren beim Führerschein, die Umstellung der Photovoltaik-Förderung oder auch das Aus für die Sanierungspflicht von Seiten der EU für wenig energieeffiziente Wohnhäuser.
Dennoch gibt es in diesem Bereich noch viel zu tun:
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Sowohl digitale als auch analoge Angebote
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Versicherungen – keine Kündigung oder Erhöhungen aufgrund des Alters
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Erhaltung des Bargeldes
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Weg mit dem „Kleingedruckten“ z.B. Beipackzettel Medikamente
„Die Seniorinnen und Senioren leben nicht im Jammertal, sind keine Suderer und Raunzer. Wir sind uns im Klaren darüber, dass wir in einem der besten Sozialsysteme der Welt leben, dennoch sind die Forderungen, die der OÖ Seniorenbund aufstellt, für ein würdiges Leben im Alter notwendig. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass die Seniorinnen und Senioren für die Gesellschaft von großer Bedeutung sind, allein im Ehrenamt leisten sie einen wirtschaftlichen Wert von 8,5 Milliarden Euro“, unterstreichen Seniorenbund-Landesobmann LH a.D. Dr. Josef Pühringer und Landesgeschäftsführer BR Vizepräs. Mag. Franz Ebner.
2.
Dramatische Zunahme der Senioren in der Gesellschaft: Entwicklungen im Bezirk und der Bezirksgruppe
Ein Blick auf die demografische Entwicklung zeigt: durch den Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge in das Pensionsalter steigt die Zahl der Seniorinnen und Senioren in den nächsten 15 Jahren drastisch an. Erst dann beginnt langsam der Eintritt der geburtenschwächeren Jahrgänge, die aber eine langsame Kehrtwende erst in 30 Jahren, nämlich im Jahr 2050, mit sich bringen wird.
So altert Oberösterreich
Bedeutung der Seniorinnen und Senioren wächst in allen Lebensbereichen
Diese Entwicklung hat auf alle gesellschaftlichen Bereiche große Auswirkungen, besonders aber auf den Bereich Soziales, Pflege und Gesundheit. Die Generation 60+ wird nicht mehr nur wie bisher 27,3% der OÖ Bevölkerung sein, sondern am Höhepunkt mit 34,9% mehr als ein Drittel der Gesamtbevölkerung Oberösterreichs sein.
An den Senioren führt auch politisch kein Weg vorbei:
Natürlich steigt damit auch die Bedeutung der Senioren für das politische Geschehen im Land. Stellen die über 60-Jährigen derzeit bereits 36,2 % der Wählerinnen und Wähler bei Wahlen, so werden es 2050 49,6% sein, d.h. jeder zweite Wähler, nicht wie derzeit jeder dritte, wird der Generation 60+ angehören. Das werden politische Parteien natürlich stark zu beachten haben, wollen sie mehrheitsfähig sein, oder werden!
Entwicklung auch im Bezirk spürbar:
Der Anteil der Generation 60 + an der Gesamtbevölkerung wächst von 2024 bis 2050, also in einem Viertel Jahrhundert, in Urfahr-Umgebung von 29,4% Prozent auf 39,2%.
Während die Gesamtbevölkerung im Bezirk Urfahr Umgebung in diesem Zeitraum um „nur“ 6,28% von 87.847 auf 93.370 wächst, wächst der Gruppe der Generation 60+ um volle 41,9% von 25.809 auf 36.624 in Urfahr Umgebung.
„Die demografische Entwicklung – und ihre Konsequenzen – in allen Lebensbereichen wird daher eine der ganz großen Herausforderungen der Politik der Zukunft sein, denn diese Entwicklung hat auf alle Lebensbereiche bedeutsame Auswirkungen,“ stellen
Landesobmann LH a.D. Dr. Josef Pühringer und Landesgeschäftsführer BR Vize-Präs. Mag. Franz Ebner klar.
Mehr Senioren bedeutet größeres Angebot des OÖ Seniorenbundes
Die Entwicklung dieser Generation bietet auch ein großes Potential für den OÖ Seniorenbund. Mit dem vielfältigen Angebot, welches von einem kostenlosen Beratungsangebot, einem großen Gemeinschaftsangebot, speziellen Reisen bis hin zu einem vielfältigen Sportangebot reicht, ist für jede Altersgruppe etwas dabei.
Zwettl, Ottensheim und Altenberg waren erfolgreich bei Neumitglieder-Werbung Im vergangenen Jahr konnten im Bezirk Urfahr Umgebung 409 Seniorinnen und Senioren geworben werden. Besonders erfolgreich waren dabei die Ortsgruppen Zwettl sowie Ottensheim und Altenberg, die 31 (Zwettl) beziehungsweise 29 (Ottensheim und Altenberg) Seniorinnen und Senioren von einer Mitgliedschaft beim OÖ Seniorenbund überzeugen konnten. Damit zählt der OÖ Seniorenbund im Bezirk Urfahr Umgebung per 31. Jänner 2024 6.586 Mitglieder und trägt wesentlich zur Gesamtmitgliederzahl des OÖ Seniorenbundes von 75.863 bei. Dadurch hält der OÖ Seniorenbund die Position der größten Seniorenorganisation des Landes und stärkt seine Durchsetzungskraft als größte Interessensvertretung der Generation 60+.
3.
Aktuelles aus dem Bezirk und Blick auf den Jahresschwerpunkt.
Dem Bezirksobmann Arnold Weixelbaumer ist es ein besonderes Anliegen den Blick auf die Seniorinnen und Senioren zu verändern und das Bewusstsein über den Wert der ehrenamtlichen Arbeit in der Gesellschaft zu erhöhen. „Seniorinnen oder Senioren leisten enorm viel für unsere Gesellschaft. Sei dies ehrenamtlich in Vereinen oder zu Hause in der Familie. Sie sind nicht schutz- und hilfsbedürftig, sondern selbstständig und aktiv. Ob als Förderer der Wirtschaft oder als feste Säule des Ehrenamtes - die über 60-Jährigen leisten in vielen Bereichen einen wichtigen Beitrag. Deshalb möchten wir als Seniorenorganisation die Leute auf den Mehrwert aufmerksam machen und sie eines Besseren belehren.“, so Bezirksobmann Weixelbaumer.
Große Veranstaltungen und ein vielfältiges Programm im BEZIRK/REGION
Jahresthema 2024: „Sicher leben in den besten Jahren“
Gerade deshalb gilt: Ohne Sicherheit keine Lebensqualität.
Egal, ob zu Hause, unterwegs oder im Internet – Sicherheit ist ein wesentliches Kriterium für unser Wohlbefinden und ein positives Sicherheitsgefühl leistet einen wesentlichen Beitrag zu unserer Lebensqualität. Deshalb hat sich der OÖ Seniorenbund dafür entschieden, den Jahresschwerpunkt 2023 weiter auszubauen und auf das Jahr 2024 zu verlängern. Den die unterschiedlichen Facetten des Themas Sicherheit bringen viele verschiedene Ausgangspunkte mit sich und benötigen in jeder Hinsicht eine Bearbeitung. So bearbeitet der Jahresschwerpunkt 2024 die Themen:
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Schutz vor Kriminalität und Cyberkriminalität
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Sicherheit im Straßenverkehr
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Sicherheit vor Unfällen in der Wohnumgebung
gemeint, allesamt Bereiche, die für die Seniorinnen und Senioren besonders relevant sind.
„Wir haben bereits 2023 das Thema Sicherheit als Jahresschwerpunkt gehabt, womit wir genau den Zahn derzeit getroffen haben. Da die Sicherheit der Seniorinnen und Senioren noch weiterhin ein großes Thema ist, haben wir uns dafür entschieden auch im Jahr 2024 Sicherheit als Jahresschwerpunkt zu behandeln. Deshalb gibt es auch 2024 – gemeinsam mit Experten – in den für die Seniorinnen und Senioren relevanten Bereichen unterschiedliche Aktivitäten und Angebote. Dabei geht es darum, den Menschen zu helfen, dass sie aus eigener Kraft mehr Sicherheit haben und sich ihre Lebensqualität steigert.“ so Pühringer und Ebner.
10. April Gesundheitstag Lichtenberg
1.Mai Bezirks Tarockturnier Altenberg
2. Mai Landesradtag in Gaflenz
19. Juni Bezirks Wandertag in Alberndorf
29. AugustBezirks Radtag in Ottensheim
18. Oktober Konzert St. Florianer Sängerknaben in Reichenthal
Sicherheitsbroschüre des OÖ Seniorenbundes
Mit Blick auf den Jahresschwerpunkt wurde eine Sicherheitsbroschüre für Seniorinnen und Senioren erarbeitet, die die genau diese drei Bereiche (Schutz vor Kriminalität, Sicherheit im Straßenverkehr, Sicherheit zu Hause ) umfasst.
Darin werden einerseits die Risiken für ältere Menschen in diesen Bereichen aufgezeigt und andererseits Tipps zur Prävention gegeben.
„Prävention ist für uns beim Thema Sicherheit ein ganz wichtiger Punkt. Denn jede und jeder Einzelne kann viel zu seiner eigenen Sicherheit beitragen. Sowohl kriminelle Handlungen gegen Seniorinnen und Senioren, als auch Unfälle und Stürze können oft durch das richtige Verhalten und gewisse Vorsorgemaßnahmen unterbunden und verhindert werden“, so Pühringer und Ebner.
Angebot rund um das Thema Sicherheit
Die Sicherheit der älteren Menschen in den unterschiedlichsten Lebensbereichen zu verbessern, ist dem OÖ Seniorenbund bereits seit vielen Jahren ein großes Anliegen. Viele Ortsgruppen organisieren deshalb mit den verschiedene Kooperationspartnern des OÖ Seniorenbundes kostenlose Sicherheitsvorträge von Experten.
Es besteht zum Beispiel die Möglichkeit folgender Vorträge:
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Vortragender: Polizei
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Themen: zum Beispiel Sicherheit vor Trickbetrügereien, Sicher im Internet oder Sicher auf der Straße …
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Vortragender: Zivilschutzverband
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Themen: zum Beispiel Blackout und Vorsorge
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Vortragender: Brandverhütungsstelle Oberösterreich
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Themen: Brandschutztipps für den Haushalt
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Vortragender: RADexperte Bernhard Huber
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Themen: E-Bike-Training
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Vortragender: Österreichische Gesundheitskasse
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Themen: Sturzprävention für Seniorinnen und Senioren
kostenlos in die Ortsgruppe zu holen.